Monatsrückblick April 2002

"etwas zu trocken, aber trotzdem Aprilwettercharakter"



Zusammenfassung: Der April macht was er will. Diesen Spruch, den mach oft über den "launischen" Monat hört, traf in gewissem Sinne auch dieses Jahr zu. Doch nicht im negativen Sinne, denn der Wind, der sonst meistens aus dem Südwesten kommt, kam im April '02 vorwiegend aus nördlichen Richtungen. Daher war der April zwar zeitweise ganz schon kühl (aber immer noch 1,2 Grad wärmer im Mittel als normal), dafür war er aber auch ziemlich trocken. Mit einer Menge von knapp 40 Litern fielen 75 Prozent der sonst üblichen Menge - und dieser Regen verteilte sich auf nur 11 Tage. An diesen Tagen gab es aber dann auch das monatstypische "Aprilwetter" mit Regen, Wolken und Sonne im raschen Wechsel. Alles in allem ein vom Witterungsablauf "normaler" April.

Wetterverlauf: Die erste Aprildekade war von einer stabilen Großwetterlage geprägt: Ein nahezu stationäres Hoch über Nordpolen lenkte sehr kontinentale und trockene Luftmassen aus Osteuropa nach Deutschland hinein und hielt die Tiefs über dem Atlantik von uns fern. So begann der Monat zunächst mit viel Sonne. In den ersten Apriltagen war die herangeführte Luft außerdem noch sehr mild, so das am 2. gleich das erste Mal in diesem Jahr die 20-Grad-Marke überschritten wurde. Das es bei wolkenarmen Hochdruckwetter verbunden mit noch mäßig langen Aprilnächten auch noch kalt werden kann, merkte man am 6. und 7.4. - Bodenfrost bis ins Moseltal. Bis zum 12. April wurde es dann mit einer Verlagerung des Hochs nach Norden auch immer kühler, es blieb jedoch bei meist sonnigem bis heiterem Wetter noch trocken. Am späten Abend des 13. Aprils kam er aber dann, der langersehnte Regen. Mit einer Menge von insgesamt 1,2 Litern auf den Quadratmeter in der Nacht zum 14. viel zwar nicht viel Regen - es war aber der erste seid dem 22. März. Die zweite Dekade des Aprils war dann geprägt durch einen Wechsel von Regen, vielen Wolken und etwas Sonne, verursacht durch den Übergriff atlantischer Tiefdruckausläufer auf unsere Region. Zusätzlich zu den bereits erwähnten 1,2 Litern kamen bis zum 19. noch 24,6 Liter hinzu, am Morgen des 16. April wurden die Bewohner von Eifel und Hunsrück von einer weißen Landschaft überrascht - Luftmassen polaren Ursprungs ließen die Schneefallgrenze über Nacht bis auf 400 Meter sinken.
Ab dem 20.4. kehrte dann wieder ruhigeres Wetter ein, denn erneut sorgte ein Hoch über Ostdeutschland für trockenes und - bis auf ein paar Quellwolken - meist sonniges Wetter. Ein ausgeprägtes Tiefdrucksystem westlich von Deutschland sorgte dann am 25. April mit 22,5 Grad für die Aprilhöchsttemperatur, indem es subtropische Luftmassen aus dem Süden anzapfte und an seiner Vorderseite in die Trierer Region "pumpte". Aber genau dieses Tiefdrucksystem machte uns in den letzten 5 Apriltagen noch einen Strich durch die Rechnung, indem es für das Aprilwetter schlechthin sorgte, denn neben Regen- und Graupelschauern gab es mit Sonne, Wolken und teils kräftigem Wind genau das, was diesen Monat so auszeichnet - wechselhaftes und launisches Wetter.



Klimatologische Daten



Diagramme

( RR: Niederschlag, TDT: Tagesdurchschnittstemperatur, Tmax: Tageshöchsttemperatur, Tmin: Tagestiefsttemperatur )


( BW: Bewölkung in Achteln, Druck: Luftdruck auf NN um 13Z )



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© Tim Gottschalk, 17. Mai 2002