Monatsrückblick März 2002

"zu warm, ansonsten normal"



Zusammenfassung: Der März 2002 - Ein März, wie man ihn gerne hat. Denn obwohl der März mit einer Gesamtniederschlagssumme von 60,4 Litern auf den Quadratmeter im Bereich des normalen lag, verteilten sich die Regenfälle auf gerade mal 9 Tage, hauptsächlich in der zweiten Märzdekade. Temperaturmäßig betrachtet war der Monat zu warm, und zwar um 2,1 Grad (Durchschnittsmaxima: +2,4 Grad / Durchschnittsminima +1,2 Grad). Es gab trotzdem 9 Frosttage, 2 weniger als normal. Außerdem schien häufig die Sonne, denn mit 4,5 Achtel mittlerer Himmelsbedeckung war der März 2002 bisher der "sonnigste" Monat des Jahres.

Wetterverlauf: Der Start in den ersten Monat des meteorologischen Frühlings verlief relativ normal, wenn auch etwas kühl. Ein Hochdruckkeil sorgte bis zum 6. für eine nordöstliche Luftströmung und damit für Nachtfröste, die tiefste Temperatur wurde dabei am Morgen des 3. mit minus 4,2 Grad gemessen (minus 5,9 am Boden) - dies war auch die kälteste Nacht des gesamten Monats. Am 6. und am 7. März sorgte eine Tiefdruckstörung für geringen Niederschlag (2,3 Liter), am 8. des Monats setzte sich der Hochdruckeinfluss aber schon wieder durch. Bis zum 13. stiegen die Temperaturen bei vorwiegend sonnigem Wetter mehr und mehr an. Das hatten wir einem Tief über Spanien und einem Hoch über dem Balkan zu verdanken, denn bei dieser Wetterlage floss sehr milde Luft aus mediterranen Gefilden direkt nach Deutschland ein. Vom 11. bis zum 13. März stieg das Quecksilber jeden Tag über die 15-Grad-Marke, am 13. wurden 17,3 Grad erreicht (zusammen mit dem 17. der wärmste Tag des Monats).
Aber dann kam die Kälte zurück. Denn am Morgen des 14. März überrollte eine Kaltfront Deutschland vom Nordosten her. Ostdeutschland wurde von bis zu 10 Zentimeter Neuschnee überrascht, auch in der Eifel und im Hunsrück schneite es. An meiner Station kam die Temperatur am 14. nicht über 4,2 Grad heraus, was einer Abkühlung von fast 15 Grad entspricht - und das über Nacht. Die Kaltfront brachte 11,4 Liter, am 16. und am 17. März blieb es bei milder Witterung noch trocken. Doch der Regen sollte noch kommen. Denn in der Woche von Montag, dem 18. bis zum Freitag, den 22., schien es so, als fänden die Tiefdruckgebiete daran Gefallen, ihre Regenwolken direkt über uns und vor allem über dem Süden Deutschlands zu entleeren. Dort fielen nämlich in besagtem Zeitraum örtlich zwischen 100 und 200 Litern Regen auf den Quadratmeter (bei mir 46,7 Liter), viele Flüsse traten dort über die Ufer und überschwemmten anliegende Gebiete. Da auch die Vogesen von den ergiebigen Regenfällen betroffen waren, stieg der Pegel in Trier innerhalb von 48 Stunden von 3 auf knapp 8 Meter, der Höchststand von 8,32 Meter wurde am 22. März erreicht.
In der letzten Märzwoche zeigte sich das Wetter dann von seiner Schokoladenseite, denn ein Hoch mit dem Kern über dem Nordosten Deutschlands hielt uns die Wolken atlantischer Tiefdruckausläufer vom Hals. Vom 25. März an verlief ein Tag dann so: Der Morgen begann frostig, auf den Autos lag eine Reifschicht. Vom Himmel strahlte die Sonne, Wolken gab's selten, vom 27. bis zum 29. gar keine. Durch die Verlagerung des Hochs nach Südosten floss am Monatsende zunehmend kontinentalere und trockenere Luft zu uns, eine relative Luftfeuchte von 29 Prozent am 28. bestätigte dies. Mit einer Höchsttemperatur von 16,8 Grad am 31. und heiterem Wetter endete der März, wie man es von ihm erwartet - er ist der nun mal der erste Monat des Frühlings.



Klimatologische Daten



Diagramme

( RR: Niederschlag, TDT: Tagesdurchschnittstemperatur, Tmax: Tageshöchsttemperatur, Tmin: Tagestiefsttemperatur )


( BW: Bewölkung in Achteln, Druck: Luftdruck auf NN um 13Z )



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© Tim Gottschalk, 1. April 2002