Monatsrückblick Januar 2003

"Erst Hochwasser, dann Rekordschneefälle"



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Zusammenfassung: Das neue Jahr begann gleich äußerst turbulent. Auf Hochwasser und Sturm folgten kurzerhand Rekordschneefälle (Einzelheiten dazu finden Sie am Seitenende). Dieser Januar hatte auf jeden Fall alles, was man von einem Wintermonat erwartet: Schnee, Eis, strengen Frost und sogar ein Wintergewitter. Aber es gab auch mildere Phasen, so dass der Januar temperaturmäßig nahe an dem langjährigen Mittel lag, auch 16 Frosttage und 9 Eistage liegen im Bereich des Üblichen.
Sehr ergiebige Niederschläge am Monatsanfang führten aber dazu, das der Januarmittelwert um 53,6 mm oder um 90 Prozent überschritten wurde. Das Januarsoll wurde bereits am 2. Januar (!!!) egalisiert, an besagtem Tag fielen mit 36,0 Litern auf den Quadratmeter die zweithöchste Tagesmenge seid Beginn meiner Aufzeichnungen. Da an nur 8 Januartagen kein Niederschlag fiel, verlief der Monat mit einem Bewölkungsmittel von 5,5 Achteln auch relativ bedeckt. Glücklicherweise fiel ein annehmbarer Teil des Niederschlags als Schnee, eine Gesamtneuschneemengen von 27,2 cm, eine Schneehöhe von 24 cm am 5.1. (Rekordwert) und 16 Tage mit Schneedecke sprechen dabei eine deutliche Sprache.
Desweiteren erwähnenswert sind auch die hohen Luftdruckschwankungen in diesem Monat, die Luftdruckamplitude (Abstand zwischen dem höchsten und tiefsten gemessenen Luftdruck im Januar) betrug 52 Hektopascal, das ist die höchste je von mir gemessene Amplitude.



Klimatologische Daten

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Diagramme

( RR: Niederschlag, NSH: Neuschneehöhe, GSH: Gesamtschneehöhe,
TDT: Tagesdurchschnittstemperatur, Tmax: Tageshöchsttemperatur, Tmin: Tagestiefsttemperatur )


( BW: Bewölkung in Achteln, Druck: Luftdruck auf NN um 14 Uhr )

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Tagesdaten

In der untenstehenden Tabelle finden sie eine Übersicht über den Wetterverlauf des aktuellen Monats. Die Daten beziehen sich auf meine private Wetterstation. Die in den Kopfzeilen angegebenen Abkürzugen stehen für: TDT: Tagesdurchschnittstemperatur, Tmax: Tageshöchsttemperatur, Tmin: Tagestiefsttemperatur, RR: Niederschlagsmange, Druck: Luftdruck auf NN um 14 Uhr, Bewölkungsmittel: Bewölkungsmittel des Tages in Achteln, RF: Spanne der relativen Luftfeuchte am Tage, WR: Hauptwindrichtung des Tages, Bmax: Spitzenböe des Tages.

Besonderheiten und/oder Anmerkungen zu Wetterereignissen an einzelnen Tagen finden sie unterhalb der Tabelle.


Datum

TDT
[°C]

Tmax
[°C]

Tmin
[°C]

RR
[mm]

Niederschlagsart

Druck
[hPa]

Bewölkungs-
mittel

RF
[%]

WR

Bmax
[km/h]

Mi

01.01.

6,7

10,0

0,2

24,8

Regen-/Graupelschauer

1004

bedeckt (8/8)

92-100

W

38,9

Do

02.01.

9,8

11,8

9,7

36,0

Regen, Regenschauer

989

bedeckt (8/8)

69-100

W

56,6

Fr

03.01.

7,2

9,1

6,8

4,5

Regenschauer

998

fast bedeckt (7/8)

96-100

SW

33,8

Sa

04.01.

-0,4

6,3

6,1

16,0

Regen, Schnee

1002

bedeckt (8/8)

92-100

NO

29,9

So

05.01.

-4,5

-2,2

-4,0

2,0

Schnee

1012

leicht bewölkt (3/8)

75-100

NO

20,2

Mo

06.01.

-3,7

-1,7

-5,5

0,5

Schnee/-schauer

1013

bewölkt (5/8)

68-100

NO

23,0

Di

07.01.

-5,5

-2,8

-6,7

-

-

1017

wolkig (4/8)

72-86

O

22,3

Mi

08.01.

-9,4

-7,0

-12,0

-

-

1013

fast wolkenlos (1/8)

58-76

NO

24,8

Do

09.01.

-8,2

-5,8

-10,9

-

-

1015

fast wolkenlos (1/8)

54-65

NO

27,7

Fr

10.01.

-6,9

-4,9

-12,3

-

-

1012

fast wolkenlos (1/8)

59-70

NO

18,8

Sa

11.01.

-4,2

-1,7

-5,8

-

-

1031

fast wolkenlos (1/8)

58-85

O

21,6

So

12.01.

-6,0

-3,2

-10,6

-

-

1034

heiter (2/8)

79-89

N

12,6

Mo

13.01.

-1,0

1,0

-8,1

1,5

Schnee, gefr. Regen

1033

bedeckt (8/8)

89-100

S

23,8

Di

14.01.

2,0

2,4

1,0

0,7

Sprühregen

1033

bedeckt (8/8)

97-100

SW

18,7

Mi

15.01.

2,6

3,3

2,0

0,1

Sprühregen

1028

bedeckt (8/8)

89-100

SW

16,3

Do

16.01.

2,8

4,3

1,7

0,8

Regenschauer

1030

fast bedeckt (7/8)

81-100

SW

17,6

Fr

17.01.

0,3

2,6

-1,7

-

-

1024

stark bewölkt (6/8)

85-100

SW

21,6

Sa

18.01.

1,5

2,6

-1,6

0,1

Sprühregen

1020

bedeckt (8/8)

97-100

SW

16,9

So

19.01.

4,3

6,6

-1,2

1,0

Regen

1006

stark bewölkt (6/8)

86-100

SW

28,4

Mo

20.01.

7,8

9,5

6,1

3,5

Regen

1005

fast bedeckt (7/8)

41-97

S

33,1

Di

21.01.

6,1

7,0

5,9

4,0

Regen, Sprühregen

993

fast bedeckt (7/8)

80-100

S

30,6

Mi

22.01.

5,5

6,9

5,2

4,0

Regen

998

bewölkt (5/8)

78-100

S

37,4

Do

23.01.

5,2

6,4

3,5

0,3

Regenschauer

1018

bedeckt (8/8)

84-100

N

23,8

Fr

24.01.

0,2

3,7

-0,1

-

-

1037

wolkig (4/8)

51-84

N

22,3

Sa

25.01.

0,6

3,1

-4,5

0,2

Regen

1033

heiter (2/8)

57-100

W

16,9

So

26.01.

2,2

3,1

-1,1

3,7

Regen

1030

bedeckt (8/8)

97-100

S

20,9

Mo

27.01.

7,0

9,3

2,4

0,6

Sprühregen

1028

bedeckt (8/8)

97-100

W

25,6

Di

28.01.

3,6

5,3

2,5

5,3

Regen-/Graupelschauer
Schneegewitter!

1017

stark bewölkt (6/8)

69-100

NW

40,0

Mi

29.01.

2,3

3,7

0,3

3,0

Regen-/Schneeregensch.

999

stark bewölkt (6/8)

64-100

NW

24,8

Do

30.01.

-0,4

1,9

0,5

0,6

Schneenschauer

1000

stark bewölkt (6/8)

71-94

NW

18,0

Fr

31.01.

-5,3

-2,7

-6,3

0,2

Schneenschauer

1017

leicht bewölkt (3/8)

43-90

N

26,3


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Besondere Wetterereignisse, Anmerkungen

Datum

Ereignisse

Daten (Quelle: wetteronline)

01.01.

Vom Nachmittag bis Mitternacht Durchzug eines Starkregenfeldes. Gegen Abend wurde bei heftigen Regenfällen mit Graupel eine Niederschlagsintensität von 10 mm/h gemessen. Örtlich gab es auch bereits kleinere Straßenüberflutungen, wie in meinem Wohnort (Bilder hier).

Der Moselpegel in Trier schwankte zwischen 580 und 650 cm, außerdem fiel der Luftdruck am Abend auf ein Minimum von 997 hPa.

 NIEDERSCHLAGSMENGEN
 24,8 mm  Konz-Roscheid
 18,0 mm  Trier-Petrisberg
 14,0 mm  Hahn/Hunsrück
  8,0 mm  Nürburg-Barweiler

02.01.

Erneut überquerte heftiger und intensiver Regen die Region. Während es am Vormittag starker Landregen war, ging dieser am Nachmittag in Schauer über, dazu nam der Wind krätig zu. Orkantief CALVANN (986 hPa) brachte in Rheinland-Pfalz und dem Saarland Orkanböen und ergiebige Niederschläge.

Diese hohen Regensummen machten sich natürlich auch in den Flusspegeln bemerkbar. Die Mosel stieg daher bis Mitternacht auf knapp 9,40 Meter.

 SPITZENBÖEN
 161 km/h  Weinbiet/Pfalz
 122 km/h  Berus/Saarland
 111 km/h  Deuselbach
 101 km/h  Büchel
 100 km/h  Saarbrücken/Ensheim

 NIEDERSCHLAGSMENGEN
 41 mm  Hahn/Hunsrück
 40 mm  Trier-Petrisberg
 36 mm  Konz-Roscheid
 28 mm  Nürburg-Barweiler
 24 mm  Saarbrücken/Ensheim

03.01.

Am Mittag um 11:30 Uhr erreicht die Mosel ihren Höchststand von 9,81 m (Quelle: Hochwassermeldezentrum Trier). Moselnahe Bereiche und Straßen wurden überflutet. Bilder davon hier!

04.01.
&
05.01.

Mäßiger bis starker Schneefall, der den ganzen Nachmittag bis in die Nacht zum Sonntag hinein andauerte, ließ die Schneedecke bis Mitternacht auf sagenhafte 24 cm wachsen (Schneebilder hier und hier). Das ist ein persönlicher Rekordwert für mich und ein Jahrhundertrekord für die Station Trier-Petrisberg. Dabei gab es aber lokal starke Unterschiede wie man an den Schneehöhen rechts sehen kann.

Der Moselpegel (Trier) ging bis Mitternacht auf 8,50 m zurück.

 SCHNEEHÖHEN
 26 cm  Trier-Petrisberg
 24 cm  Konz-Roscheid
 12 cm  Idar-Oberstein
  7 cm  Saarbrücken/Ensheim
  7 cm  Hahn/Hunsrück
  2 cm  Nürburg-Barweiler

08.01.

Kalte Nacht, die im der ganzen Region strengen Frost brachte: -12,0 °C gab es an meiner Station, teilweise ging es in der Region auf bis zu -15 Grad runter. Die gefühlten Temperaturen (Windchill) lagen bei bis zu -24 Grad.

09.01.

Gefühlte Temperaturen von bis zu -28 °C!

10.01.

An diesem morgen wurden die tiefsten Temperaturen der vorherrschenden Kälteperiode gemessen. In ganz Rheinland-Pfalz sowie im Saarland kühlte sich die Luft auf unter minus 10 Grad ab.
Zudem lagen die auf der Haut gefühlten Temperaturen bei bis zu -24 °C.

 TIEFSTTEMPERATUREN
 -16°C  Ramstein
 -15°C  Idar-Oberst., Nürburg
 -14°C  Deuselbach
 -13°C  Büchel, Hahn
 -12°C  Konz, Trier

13.01.

Durchzug einer Warmfront. Durch die bodennahe Kaltluft fällt den ganzen Tag leichter bis mäßiger gefrierender Sprühregen. Vor allem auf nicht gestreuten Nebenstraßen erhebliche Glättebildung! (Bilder)

25.01.

Bis in die Mittagsstunden dichter Nebel. Das fahle Sonnenlicht und starke Reifbildung hüllten die Landschaft in eine atemberaubende Eiswelt.

28.01.

Niederschläge jeglicher Art kamen an diesem Tag vom Himmel. In den Morgenstunden gab es einen Graupelschauer, am späten Abend sogar ein Wintergewitter mit Schneefall. Kurzzeitig waren hier auf Roscheid sogar die Straßen schneebedeckt (Bilder).

29.01.
bis
31.01.

Eine von Tiefdruckgebieten geprägte Nordlage sorgte bei Temperaturen von knapp über 0 Grad häufig für leichte bis mäßige Schneeregen und Schneeschauer. Während die Landschaft hier auf 240 Metern Höhe immer nur "angezuckert" wurde, bildete sich in Eifel und Hunsrück eine ordentliche Schneedecke

 SCHNEEHÖHE (31.1./7 Uhr)
 13 cm  Hahn/Hunsrück
 11 cm  Nürburg/Eifel
  9 cm  Büchel/Eifel
  4 cm  Idar-Oberstein
 <1 cm  Konz, Trier


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© Tim Gottschalk, 4. Februar 2003