Monatsrückblick August 2002

"wärmer als normal, aber häufig Regenfälle"



Zusammenfassung: Dieser August wird vor allem an Elbe und Oder und deren Nebenflüssen noch lange negativ in Erinnerung sein, denn in der Monatsmitte ereignete sich dort das sogenannte Jahrhunderthochwasser, verursacht durch die intensivsten Regenfälle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (z.B. 312 Liter in 24 Stunden im Erzgebirge). Auf die genauen Abläufe dort möchte ich jetzt aber nicht mehr eingehen, dafür gibt es genug andere Quellen.
In Konz verlief der August zwar auch nicht unbedingt sommerlich, Unwetter wie in Ostdeutschland gab es bei uns aber glücklicherweise nicht. Mit einer Regenmenge von 94,6 mm fielen 133 Prozent der sonst üblichen Menge und die verteilte sich auch noch auf 20 Tage. Der August war temperaturmäßig gesehen um 1,3 Grad zu warm, wobei das Mittel der Höchstwerte mit einem Plus von 0,4 Grad noch durchschnittlich war. Zu warm waren die lauen Sommernächte, das durchnittliche Tagesminimum lag 2,4 Grad über dem Normalwert.

Wetterverlauf: Die ersten 10 Augusttage, die sonst eigentlich für heißen Hochsommer stehen, fielen dieses Jahr sprichwörtlich komplett ins Wasser. Dank einer Westlage brachten Tiefdruckausläufer an jedem dieser Tage Regenfälle mit sich, und das nicht zu knapp; 9,6 mm am 3., 10,9 am 4. und je 7,5 mm am 7./10. sind die Eckdaten dieser ungemütlichen Witterungsperiode. In dieser Zeit verliefen die Nächte mild (12 bis 17 Grad), die Tage waren nur mäßig warm (20 bis 25 Grad.)
Während der Osten der Republik in der zweiten Monatsdekade in unvorstellbaren Regenmassen ersoffen ist, sorgte ein Schönwetterhoch über Westdeutschland bei uns für die schönsten Augusttage ind diesem Jahr. Vom 13. bis zum 18.8. fiel kein Tropfen Regen und jeden Tag zeigte sich der Himmel tiefblau, dazu zogen die typischen "Schönwetterwolken" vorüber. Daher wurden auch die einzigen Sommertage (Tage mit einem Maximum von 25 Grad oder mehr) in dieser Phase, nämlich vom 14. bis zu 19. gemessen, der 19. war mit einer Höchsttemperatur von 31,1 Grad sogar ein Hitzetag und damit der wärmste Tage des ganzen Monats. Wie so oft im Sommer, verabschiedete sich auch diese Hitzeperiode gleich am selben Abend mit einem Gewitter, eingelagert in die Konvergenzline vor einer Kaltfront, deren Tief kühlere Luft vom Atlantik gegen die heiße Luft über Deutschland drückte und damit die Gewitter zum Auslösen brachte.
Das letzte Augustdrittel war dann geprägt von einer sehr aktiven, lebhaften Wetterlage, bei der ständig Hoch- und Tiefdruckgebiete mit kalten und warmen Luftmassen für rasch wechelndes und gewitterlastiges Wetter sorgten, so zum Beispiel in der Nacht vom 26. auf den 27. August, als ein ca. 50 x 50 km großer Gewittercluster von Südosten her über das Saarland und das westliche Rheinland-Pfalz zog. Eine Regenmenge von 21,8 Litern innerhalb 12 Stunden waren an meiner Station das Ergebnis davon, in der Region liefen einige Keller voll und auf der A1 blockierte ein Erdrutsch den Verkehr. Alles in allem ein ereignissreicher August in unserer Region, der eigentlich alles hatte: Hitze, Regen und Gewitter.



Klimatologische Daten



Diagramme

( RR: Niederschlag, TDT: Tagesdurchschnittstemperatur, Tmax: Tageshöchsttemperatur, Tmin: Tagestiefsttemperatur )


( BW: Bewölkung in Achteln, Druck: Luftdruck auf NN um 13Z )



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© Tim Gottschalk, 11. Dezember 2002